Bundesrat befasst sich mit der Entsorgung brennbarer Abfälle und Recycling

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Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 29. März 2023 einen Bericht verabschiedet, der einen Überblick über die Bewirtschaftung brennbarer Abfälle und das Recycling in der Schweiz bietet.

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 29. März 2023 einen Bericht verabschiedet, der einen Überblick über die Bewirtschaftung brennbarer Abfälle und das Recycling in der Schweiz bietet. Hierzulande gibt es derzeit verschiedene Initiativen aus der Wirtschaft, die vermehrtes Recycling fordern oder fördern. Verbesserungspotenzial besteht unter anderem noch bei der Wiederverwertung von Kunststoffen und biogenen Abfällen.

Mit diesem Bericht wird das von Alt-Nationalrätin Isabelle Chevalley eingereichte Postulat 19.4183 «Weniger Kehrichtverbrennung, mehr Recycling» erfüllt. Er umfasst eine Beschreibung der aktuellen Abfallentsorgung und der Entwicklung der Abfallverbrennung in der Schweiz.

Der am 29. März vom Bundesrat verabschiedete Bericht beleuchtet ausserdem die laufenden Projekte der Privatwirtschaft und von Akteuren aus verschiedenen Branchen zur Optimierung der Kreislaufwirtschaft und des Kunststoffrecyclings. Er zeigt insbesondere die Chancen, aber auch die grössten Hindernisse für die Wiederverwertung von Kunststoffen auf.

Der Bundesrat zog folgende Schlussfolgerungen:

  • Die Verbrennungskapazitäten der Schweiz für die nicht verwertbaren Abfälle bleiben gemäss aktuellem Planungsstand in den kommenden zwei Jahrzehnten konstant. In Anbetracht des anhaltenden Bevölkerungswachstums bedeutet dies, dass 2035 pro Kopf weniger KVA-Kapazität zur Verfügung steht als heute. Somit kommt der Reduktion der zu verbrennenden Abfälle durch Abfallvermeidung und verstärktem Recycling grosse Bedeutung zu.
  • Viele Abfallfraktionen von Siedlungsabfällen verfügen über etablierte Sammel- und Recyclingsysteme und haben hohe Verwertungsquoten.
  • Das aus ökologischer und klimarelevanter Sicht wichtigste Optimierungspotenzial liegt bei den Kunststoffen. Die Vielzahl von Kunststoffarten und deren Additive sowie die zunehmende Zahl von Verbundstoffen erschweren jedoch die stoffliche Verwertung dieser Abfälle.
  • In den letzten Jahren haben sich auf privatwirtschaftlicher Basis Organisationen und Vereine gebildet (Verein Prisma, Drehscheibe Kreislaufwirtschaft, Redilo GmbH, etc.), die eine Optimierung des Kunststoffrecyclings zum Ziel haben. Wichtige Ansatzpunkte sind brancheninterne Vereinbarungen, welche bereits bei der Produktion ansetzen (z. B. Ökodesign) oder bei der Vereinheitlichung und Kennzeichnung von rezyklierbaren Kunststoffverpackungen. Viele dieser Initiativen stehen erst in der Anfangsphase, es ist aber davon auszugehen, dass sie mittelfristige Auswirkungen auf den Stand der Technik des Recyclings haben werden.
  • Als Hindernisse bei der Förderung des Kunststoffrecyclings in der Schweiz nannten die wichtigsten Akteure der Branche bei einer Befragung die folgenden Punkte: Neben den technischen Hindernissen wie die Vielzahl von Kunststoffarten und Verbundstoffen wurden auch die uneinheitliche Handhabung in den Gemeinden bezüglich separater Kunststoffsammlungen von privaten Sammelorganisationen sowie das Fehlen einer inländischen Sortieranlage für gemischte Kunststoffabfälle genannt.