Das Cleantech-Unternehmen DePoly aus dem Wallis hat eine Demonstrationsanlage für das Recycling von Polyester- und PET-Abfällen eröffnet. Mit einer Kapazität von 500 Tonnen pro Jahr soll die Anlage ab Sommer 2025 zeigen, wie sich Kunststoffe vollständig ohne fossile Brennstoffe in neuwertige Rohstoffe zurückverwandeln lassen – auch bei gemischten oder kontaminierten Abfallströmen.
«Die bevorstehende Vorzeigeanlage bestätigt unseren Fahrplan zur Schaffung eines wirklich kreislauffähigen Kunststoffmarktes. Nach unserer Pilot- und Vorzeigeanlage ist unser nächstes Ziel die Skalierung unseres Betriebs auf industrielle Grösse mit einer ersten kommerziellen Anlage, die auf unserer Technologie basiert», sagt Samantha Anderson, Mitbegründerin und CEO von DePoly.
Die neue Anlage ergänzt ein Technologiekonzept, das bereits erfolgreich mit Partnern aus der Verpackungs- und Textilbranche wie PTI und Odlo getestet wurde. Rezyklierte Monomere aus dem DePoly-Verfahren wurden dabei für neue Flaschen, Kosmetikverpackungen und Textilfasern eingesetzt – ein Beleg für die industrietaugliche Qualität des Recyclats.
Mit einer im letzten Jahr abgeschlossenen Finanzierungsrunde in Höhe von 23 Millionen US-Dollar sicherte sich DePoly weiteres Kapital zur Skalierung. Beteiligt waren neben bestehenden Partnern auch neue Investoren wie MassMutual Ventures. «Die bewährte Technologie von DePoly ist eine bahnbrechende Neuerung, die eine entscheidende industrielle und gesellschaftliche Herausforderung angeht. Diese Kapitalerhöhung und die Eröffnung der Vorzeigeanlage stärken die Position von DePoly als führendes Unternehmen im Kunststoffrecycling», betont Alix Brunet, Europe Lead bei MassMutual Ventures.
Derzeit liegt der Fokus von DePoly auf dem Aufbau eines industriellen Standorts, der ab 2027 den kommerziellen Betrieb aufnehmen soll. Ziel ist es, dem Verpackungsmarkt eine nachhaltige Alternative für post-consumer und post-industrial Polyesterströme zu bieten – unabhängig von Farbgebung oder Verschmutzungsgrad.