Lorena Kammerlander, Projektmanager Supply Chain Projects; Josef Rief, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis D-Biberach; Valeska Haux, Vice President Strategisches Marketing bei Südpack; Guillermo Joosten, Stipendiat IPS; Philipp Jutz, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Wahlkreisbüro; Luca Letzgus, LEAN Manager (Foto: Südpack)

Südpack sieht Veränderungsbedarf bei der EU-Verpackungsverordnung

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Bei dem Entwurf der EU-Verpackungsverordnung PPWR sieht Südpack Handlungsbedarf.

Südpack ist Hersteller von Hochleistungsfolien, die als flexible und kontaktsensitive Verpackungen für Lebensmittel, Medizingüter und Pharmazeutika ihren Einsatz finden. In den letzten Jahren hat das Unternehmen signifikant in die Kreislauffähigkeit seiner Produkte sowie in unterschiedlichste Recyclingtechnologien, unter anderem auch in das chemische Recycling, investiert. Ziel ist es, ein Zero Waste Unternehmen zu werden und zur Zirkularität der Verpackungsindustrie beizutragen.

Als exportorientiertes Unternehmen begrüsst Südpack den Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle, die die Kreislaufwirtschaft fördert und das Agieren im internationalen Umfeld erleichtert. Allerdings sieht das Unternehmen erheblichen Nachbesserungsbedarf bei den verpflichtenden Quoten zum Rezyklateinsatz und unterstützt daher die Stellungnahme des Verbandes IK (Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.) mit konkreten Änderungsvorschlägen.

Anlass zu Sorge geben Südpack insbesondere die geforderten Rezyklateinsatzquoten für kontaktsensitive Verpackungen. Im europäischen Binnenmarkt stehen bis dato keine ausreichenden Mengen an Rezyklaten zur Verfügung, die für den Kontakt mit Lebensmitteln oder auch Medizingütern zugelassen sind. Südpack plädiert daher dafür, die Rezyklateinsatzquoten für kontaktsensitive Verpackungen so lange auszusetzen, bis ausreichende Kapazitäten aufgebaut sind. Da diese Rezyklatquoten nach heutigem Stand der Technik nur durch den Einsatz von chemischem Recycling erreicht werden können, ist es im Interesse des Unternehmens, die Investitionen in die Technologie des chemischen Recyclings zu erleichtern und hierfür entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Ebenso ist für die Anerkennung des chemischen Recyclings für die Erreichung der Rezyklateinsatzquoten ein Massenbilanzierungsansatz unabdingbare Voraussetzung.

In diesem Zusammenhang berichtete Johannes Remmele über die Investitionen von Südpack im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Ziel dieses Engagements ist die Implementierung des chemischen Recyclings als komplementäre Technologie zum mechanischen Recycling. „Mit Carboliq, einem fortschrittlichen Verfahren des chemischen Recyclings, sind wir in der Lage, die bis dato nicht mechanisch recycelbaren Verbundmaterialien zu hochwertigem Öl zu verarbeiten, aus dem wiederum Kunststoffgranulate hergestellt werden können. Hier arbeiten wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit namhaften Unternehmen – auch der Petrochemie – zusammen“, erklärte Johannes Remmele.

Südpack ist in der Schweiz mit den Verkaufsgesellschaften Südpack Europe AG und Südpack Medica AG in Baar ZG sowie dem Produktionswerk Südpack Bioggio SA in Bioggio TI vertreten.