Die Wahl der Gewinner des etma-Wettbewerbs «Tube des Jahres 2023» und die Präsentation der Siegertuben fand in diesem Jahr Ende Mai in Amsterdam statt. Hier bildete die Jahrestagung der European Tube Manufacturers Association (etma) und der von der etma organisierte und viel beachtete dritte World Tube Congress den passenden Rahmen für die Prämierung der Preisträger. Eine siebenköpfige Jury aus Vertretern der etma- Mitgliedsunternehmen hatte in den Kategorien Aluminiumtuben, Kunststofftuben, Laminattuben, Nachhaltigkeit und Prototypen die jeweiligen Gewinner ermittelt. Über die Grenzen Europas hinaus gilt dieser Wettbewerb der etma als anerkannter Gradmesser für die Leistungsfähigkeit der Branche und als international gültiger Massstab für die Kreativität, Innovation und Qualität rund um das Packmittel Tube.
Glänzendes Beispiel
Sieger in der Kategorie Aluminiumtuben wurde in diesem Jahr die Tube The Porefessional von Benefit Cosmetics, die zum Luxuskonzern LVMH gehören. Die bekannte kalifornische Kosmetikmarke vertraute bei der Neueinführung dieser schnell glättenden Porenmaske auf Tuben aus Aluminium. Diese Tuben werden von Alltub France aus mehr als 95 Prozent Aluminium aus Post-Consumer-Recycling (PCR) produziert. Für ihren fantastischen Look wurden die Tuben mit einem matten, transparenten Lack überzogen, der das gebürstete Aluminium der Tube hervorragend zur Geltung bringt. Ein speziell entwickeltes Presswerkzeug reduziert die Intensität der Fliesspressspuren über die gesamte Länge der Tube und sorgt so für eine noch bessere Optik des gebürsteten Effekts. Gelungen ist auch die Bedruckung der Tuben mit den auffälligen, türkisen Matt- und Glanzeffekten durch eine hohe Präzision der Druckausrichtung an den kreisförmigen Matt/Glanz-Schnittstellen. Ein wahrhaft glänzendes Beispiel für die faszinierenden Gestaltungsmöglichkeiten einer Aluminiumtube.
Leichtgewicht in matten Farben
Bei den Kunststofftuben machte eine Tube von Payot für seine neue Haarpflegeserie Essential das Rennen. Die Tuben stammen vom französischen Hersteller Albéa und werden in einem seiner Kompetenzzentren für extrudierte Kunststofftuben in Deutschland hergestellt. Auf den ersten Blick überzeugen die Siegertuben durch ihre wundervolle, matte Farbgebung und eine klare, elegant reduzierte Gestaltung. Produziert werden die Tuben mit der Thin-Wall-PCR-Max-Technologie von Albéa. Beim Verschluss hat man sich für eine matte PP Slight Cap entschieden, die mit ihrer geringen Höhe zu den leichtesten auf dem Markt gehört. Der Verschluss passt in Form und Farbe perfekt zur Proportion und Gestaltung der Tube und sorgt somit für ein absolut harmonisches Erscheinungsbild. Diese perfekte Kombination aus Thin Wall PCR Max und der PP Slight Cap ermöglicht es der Marke, eine sehr leichte Tube mit einem hohen Anteil Post-Consumer-Rezyklat (PCR) auf den Markt zu bringen.
Schlichte Eleganz
In der Kategorie Laminattuben siegte die Tube Silky Comfort Argan and Jojoba von Magdis Cosmetics, dem grössten Kosmetikhersteller auf dem kroatischen Markt und Anbieter anspruchsvoller Naturkosmetik. Die Tuben der Biobaza Body Lotion, die vom slowenischen Hersteller KimPai Tuba produziert werden, haben im Markt durch ihr aussergewöhnliches Erscheinungsbild für Aufsehen gesorgt. Mit ihrem überzeugenden Druckbild bei einem minimalistisch zurückgenommenen Design repräsentiert die schlichte Eleganz der Tube das Engagement der Marke in puncto Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und höchster Qualität. Die flache Kappe und Schulter der Tube reduzieren den Materialverbrauch um bemerkenswerte 60 Prozent. Das einzigartige und schimmernde MLL-Material des Herstellers macht die Tube nicht nur zu einem Blickfang, sondern ist zudem von der Association of Plastic Recyclers (APR) als recycelbares Material anerkannt. Alle Bestandteile der Tuben sind aus Polyethylen gefertigt und somit als Mono-Material gut zu recyceln. Für die digitale Bedruckung der Tube werden kompostierbare Druckfarben eingesetzt, was die Attraktivität dieser Verpackung zusätzlich erhöht.
Geschlossene Kreisläufe
Der erste Platz in der Kategorie Nachhaltigkeit ging an eine Aluminiumtube des japanischen Konsumgüterunternehmens Kao im Rahmen der Neugestaltung seines bekannten Produkts Goldwell Topchic Permanent Hair Color. Produziert werden die Tuben vom deutschen Hersteller Linhardt. Ziel der gemeinsamen Entwicklung mit Kao war es, für die gesamte Verpackung Material aus dem PCR zu verwenden, um den Carbon Footprint deutlich zu reduzieren. Beide Komponenten der Verpackung werden nun aus PCR-Material hergestellt: Die Tube aus 100 Prozent PCRAluminium, der Verschluss aus 100 Prozent PCR-Kunststoff.
Durch die Verwendung von PCR-Aluminiumbutzen verringert sich der Carbon Footprint um 92 Prozent (cradle-to-gate). Die PCR-Verpackungen des Herstellers enthalten zu 100 Prozent Post-Consumer- Rezyklate, die aus End-of-Life-Aluminiumabfällen wie Kabeldrähten oder Litho-Platten stammen. Auf diese Weise kann der ressourcenintensive Aufwand, der für das Sammeln, Sortieren und Reinigen bei einem «Packaging-to-Packaging»-Recyclingentstehen würde, erheblich reduziert werden. Die genutzten PCR-Quellen zeichnen sich durch eine hohe Materialverfügbarkeit und damit Liefersicherheit aus. Die Lieferkette ist transparent und nachvollziehbar. Das Kunststoffmaterial für den Verschluss aus 100 Prozent PCR stammt aus dem «Gelben Sack»-System in Europa. Ein geschlossener Stoffkreislauf, der mit seinen kurzen Transportwegen auch für entsprechende CO₂- Einsparungen sorgt.
Innovative In-line-Überlackierung
Bei den Prototypen schliesslich kürte die Jury eine Serie von Aluminiumtuben von Alltub Italia zum Gewinner des Wettbewerbs. Der Tubenproduzent reagierte mit seiner siegreichen Innovation auf die zunehmende Beliebtheit von Aluminiumtuben auf dem Markt für hochwertige Kosmetika. Das Augenmerk und die Kundenwünsche fokussieren sich hier immer mehr auf eine designorientierte, aussergewöhnliche und unverwechselbare Optik der Tuben. Alltub Italia hat mit der Einführung seiner in-line-überlackierten Aluminiumtuben eine Innovation entwickelt, die die Aluminiumtube noch attraktiver macht. Mit dieser neuen Technologie können Aluminiumtuben in Zukunft mit einer Vielzahl zusätzlicher und einzigartiger Aussenbeschichtungen ausgestattet und gestaltet werden, die dann für den ganz besonderen Look und die optische Alleinstellung der Tube sorgen. Realisiert werden können aus einer Palette an Möglichkeiten zum Beispiel folgende Effekte: Soft Touch, Pearl Glaze, Iridescent Glaze oder Multi-Glitter. Diese Vielfalt an Lösungen bietet Unternehmen und Marken attraktive Möglichkeiten, um ihre Produkte aufzuwerten und neue Märkte zu erschliessen.
Zufrieden mit der hohen Teilnehmerzahl und dem anspruchsvollen Qualitätsniveau des diesjährigen Wettbewerbs zeigt sich etma-Generalsekretär Gregor Spengler. «Was mich aber ganz besonders freut», so Spengler in seiner Betrachtung des etma-Wettbewerbs, «ist die ausgesprochen rege Teilnahme in der Kategorie Prototypen. Hier gingen allein ein Drittel aller eingereichten Tuben an den Start. Ich sehe das als ein sehr positives Signal und ein überzeugendes Indiz für die anhaltende Innovationsfreude unserer Mitgliedsunternehmen. Hier ist unsere Branche offensichtlich für die weitere Entwicklung des Packmittels Tube für die Zukunft gut aufgestellt.»
Gregor Spengler, Leiter Verpackung, Recycling, Nachhaltigkeit im Aluminium Deutschland e. V. (AD) und etma Secretary General