Trotz der Unterstützung zahlreicher Wirtschaftsverbände entschied sich die Schweizer Bevölkerung nach einem kontrovers geführten Abstimmungskampf gegen die vorgeschlagene Reform. Swissmem bezeichnete den Kompromiss als ausgewogen, da er vielen Arbeitnehmern zugutekommen, die Pensionskassen stabilisieren und das 3-Säulen-System stärken sollte.
Die Reform sah eine Senkung des Umwandlungssatzes, die Einbeziehung von 70.000 zusätzlichen Arbeitnehmenden in die BVG sowie eine Besserstellung von Teilzeitbeschäftigten und über 50-Jährigen vor. Swissmem betonte, dass die Arbeitgeber bereit gewesen wären, durch höhere Lohnbeiträge zusätzliche Mittel für die Pensionskassen bereitzustellen, um diese Gruppen zu unterstützen. Besonders für ältere Arbeitnehmende hätte dies die Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessert.
Die Gegner der Reform, insbesondere von linker Seite, wurden von Swissmem kritisiert, da sie die Verbesserung der Situation für Frauen, Teilzeitkräfte und ältere Arbeitnehmer verhindert hätten.
Nach dem gescheiterten Vorstoss für die BVG-Reform sieht Swissmem auf absehbare Zeit keine Möglichkeit, eine weitere Reform in diesem Bereich zu realisieren. Eine Rückkehr zu früheren, im Parlament abgelehnten Vorschlägen, wie von den Gewerkschaften angeregt, wird ausgeschlossen.
Swissmem ruft nun dazu auf, die Sicherung der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) in den Vordergrund zu stellen. Angesichts der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft und sinkender Geburtenraten fordert der Verband eine umfassende Reform der AHV bis spätestens 2026, um das drohende Finanzierungsdefizit zu bewältigen. Swissmem appelliert an alle politischen Akteure, Verantwortung zu übernehmen und den finanziellen Niedergang der 1. Säule zu verhindern.