Die Ablieferungen der in der European Tube Manufacturers Association (ETMA) organisierten Tubenhersteller sanken im Jahr 2024 um 1.3 Prozent auf etwa 11.5 Milliarden Stück. Während die Nachfrage in den Segmenten Zahnpflege (+9 Prozent ), Lebensmittel (+3 Prozent ) und Haushalt (+10 Prozent ) anstieg, verzeichneten die mengenstarken Pharma- (-2 Prozent ) und Kosmetikmärkte (-8 Prozent ) Rückgänge.
Marktentwicklung und Einflussfaktoren
Laut ETMA-Präsident Zoran Joksic führten wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Konflikte zu einem veränderten Kaufverhalten:
"Die Verunsicherung der Verbraucher durch die anhaltende Inflation und die andauernden Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen führten 2024 zu einer negativen Stimmung und einem verstärkten Sparverhalten der Verbraucher. Dies wirkte sich auch spürbar auf die Nachfrage nach Kosmetika aus, die der wichtigste Endverbrauchermarkt für die Tubenindustrie sind. Darüber hinaus gab es aufgrund der schrumpfenden Kaufkraft der Verbraucher eine gewisse Verlagerung der Nachfrage zum Handelsmarkensektor."
Regulatorische Herausforderungen und Recyclinganforderungen
Die neue EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) setzt ambitionierte Vorgaben für Recyclingfähigkeit und den Einsatz von Rezyklaten. ETMA-Generalsekretär Gregor Spengler sieht darin eine zentrale Herausforderung für die Branche:
"Der Wettbewerb um hochwertiges Post-Consumer-Recyclingmaterial wird noch härter werden. In diesem Zusammenhang sind weitere Investitionen in die Infrastruktur für das stoffliche und chemische Recycling von Kunststoffverpackungen und grössere Anstrengungen der EFSA zur Zulassung von Recyclingverfahren für Polyolefine für Materialien mit Lebensmittelkontakt von grösster Bedeutung."
Ausblick auf 2025
Für die erste Jahreshälfte 2025 erwartet die Branche eine stabile bis moderate Nachfrage. Gleichzeitig steht die Nachwuchsgewinnung im Fokus:
"Die Verpackungsindustrie hat sich als widerstandsfähig erwiesen und wird für viele Arbeitskräfte zunehmend attraktiver. Eine strategische Herausforderung bleibt die Weitergabe des Know-hows der Boomer-Generation an die nächste Generation," so Joksic.