Am 4. Juni 2025 fand die ordentliche Generalversammlung des Verbands Holzpackmittel Paletten Schweiz (VHPI) bei der Gefahrgut-Shop GmbH statt. Gastgeber Stefan Jenny und sein Team gewährten den Teilnehmenden spannende Einblicke in ihren Betrieb – ein besonderer Dank des Vorstands ging an das gesamte Team vor Ort.
Klimakrise, Krieg, Energie: Die Branche unter Druck
Im Rückblick auf das Jahr 2024 schildert der Jahresbericht eine Verdichtung globaler Krisen: «Krieg in Europa, Naturkatastrophen, Energieengpässe, Rohstoffpreise, Inflation und vor allem eine grosse Rechtsunsicherheit in Europa, wie seit Jahrzehnten nicht mehr». Diese Ereignisse hätten auch die Holzwirtschaft stark geprägt.
EU-Verordnungen sorgen für Kritik
Zentrales Thema der GV war der zunehmende Regulierungsdruck aus der EU. Die neue Verpackungsverordnung (PPWR) und die Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) werden als grosse Herausforderung wahrgenommen. Der Verband bemängelt: «Neue Vorschriften, an der Grenze einer mögliche Umsetzung, stellen unsere Verpackungsindustrie vor grosse Herausforderungen, wenn sie ihre Waren in den europäischen Wirtschaftsraum exportieren wollen.» Und weiter: «Eine regelrechte Regulierungswut beherrscht den europäischen Wirtschaftsraum unter dem Deckmantel von ‹Green Deal›.» so hiess es in der Medienmitteilung des VHPI.
Nachhaltigkeit bleibt Pflicht und Chance
Gleichzeitig positionierte sich der VHPI klar zur ökologischen Verantwortung: «Der VHPI zusammen mit dem SVI kooperiert mit unterschiedlichen Playern, um gemeinsam unsere Verpackungsindustrie zu unterstützen.» Investitionen in Nachhaltigkeit wie Wärmepumpen oder Fotovoltaik seien vielerorts bereits Realität, heisst es im Jahresbericht. Doch Holzenergie-Grossprojekte werden kritisch beobachtet, da sie mit der Branche um Rohstoffe konkurrieren.
Technologischer Wandel als Wachstumstreiber
Neben Nachhaltigkeit bleiben Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) zentrale Entwicklungsachsen für die Branche. Der Verband betont die Notwendigkeit, in Innovationen zu investieren und Fachkräfte zu fördern – allerdings brauche es dafür verlässliche politische Rahmenbedingungen.
Wirtschaftliche Lage: Verunsicherung trotz Auslastung
Die regelmässige Umfrage des VHPI zeigt: 82 Prozent der Mitglieder erleben eine hohe Unsicherheit in der Geschäftslage. Gleichzeitig sind die Auslastungen in den Betrieben stabil geblieben. Dies wertet der Verband als Zeichen der Resilienz.
Politische Sichtbarkeit und Zusammenarbeit stärken
Im Bericht verweist der VHPI auf verstärkte Aktivitäten in Politik und Verbänden: «Der VHPI wird heute verstärkt wahrgenommen und zu Sitzungen und Vernehmlassungen eingeladen.» Themen wie ISPM15, die Holzhandelsverordnung oder internationale Interessenvertretung über EPAL Suisse und FEFPEB standen auf der Agenda.
Fazit: Gemeinsam in die Zukunft
Der Verband sieht in der Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Verpackungsinstitut (SVI) und anderen Partnern eine «Win-Win-Situation». «Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann die Branche eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft gestalten. Und dafür möchten wir uns bei Ihnen für Ihre Treue und den Willen zur Zusammenarbeit bedanken!» liess der VHPI in seiner Medienmitteilung verlauten.