Die Studie basiert auf Interviews mit Logistik-Verantwortlichen von 13 Handelsunternehmen und zeigt, dass immer mehr Unternehmen in automatisierte Prozesse und moderne Technologien investieren wollen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. „Wir sehen einen zunehmenden Automatisierungsgrad und den verstärkten Einsatz von Robotik, insbesondere aufgrund der steigenden Komplexität der Lager und des Fachkräftemangels“, erklärt Studienautor Niklas Stanislawski.
Lieferketten und Fachkräftemangel als grösste Herausforderungen
Die grössten aktuellen Herausforderungen für die Branche sind jedoch nicht technischer, sondern geopolitischer Natur. Drei Viertel der befragten Unternehmen nennen die instabilen Lieferketten, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, als zentrales Problem. Zwar hat sich die Lage jüngst entspannt, doch der Fokus liegt nun auf der Stärkung der Lieferketten. Der Fachkräftemangel bleibt ebenfalls ein zentrales Thema: Neun der befragten Unternehmen sehen in der Personalsuche eine grosse Herausforderung.
Automatisierung und Robotik: Effizienzsteigerung im Fokus
Automatisierung wird in der Handelslogistik zunehmend zum Wettbewerbsvorteil. Elf der befragten Unternehmen planen, ihre Automatisierungsstrategien auszuweiten, während sechs Unternehmen speziell in Robotik-Anwendungen investieren wollen, insbesondere im Bereich der Kommissionierung. Diese Technologien ermöglichen es, schneller und effizienter auf die wachsende Nachfrage nach zuverlässigen Lieferungen zu reagieren.
Trotz der Potenziale stellt die Implementierung von Automatisierung und Robotik in bestehende Abläufe viele Unternehmen vor Herausforderungen. Oft müssen Lagerstandorte angepasst und Fachpersonal geschult oder neu eingestellt werden. Die meisten Unternehmen gehen deshalb davon aus, dass der Einsatz dieser Technologien vorerst im Mischbetrieb erfolgen wird.
KI auf dem Vormarsch, aber noch nicht ausgereift
Auch die Künstliche Intelligenz spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Handelslogistik. Elf der befragten Unternehmen schätzen die Bedeutung von KI als hoch ein. Doch während der technologische Fortschritt schnell voranschreitet, sind viele der Meinung, dass aktuelle KI-Lösungen noch nicht vollständig auf die spezifischen Anforderungen der Branche zugeschnitten sind. Sechs Unternehmen setzen bereits KI ein, während vier weitere den Einsatz planen.
Die vollständige EHI-Studie ist ab sofort zum Download verfügbar und steht Mitgliedern des EHI kostenlos zur Verfügung.