(Bild: Südpack)

Südpack erweitert sein Engagement in Carboliq

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Mit Wirkung zum 2. Januar 2024 übernimmt die Südpack GmbH & Co. KG mit Sitz in Ochsenhausen DE weitere Anteile an der Carboliq GmbH mit Sitz in Remscheid DE und bestellt Dirk Hardow zum Geschäftsführer.

Damit unterstreicht Südpack laut eigenen Angaben sein Engagement im Bereich der Kreislaufführung von Kunststoffen und dem chemischen Recycling als komplementärer Recyclingtechnologie. Hardow, der bei Südpack als Leiter der BU FF&C unter anderem für die Entwicklung und Implementierung von Kreislaufmodellen verantwortlich zeichnet, wird das Unternehmen zukünftig als Geschäftsführer leiten.

Die Übernahme der Mehrheitsanteile an Carboliq wurde am 15. Dezember unterzeichnet. Für Erik Bouts, CEO bei Südpack, bedeutet dies „einen logischen nächsten Schritt. Wir sehen die Carboliq -Technologie als einen unabdingbaren Baustein für den Transformationsprozess unserer Industrie in Richtung einer zirkulären Wirtschaft.“ Mit der Übernahme untermauert der Folienhersteller laut eigenen Angaben zugleich seine führende Position in puncto Kreislaufwirtschaft in der Industrie für flexible Verpackungen. Denn bis dato ist Südpack der einzige Hersteller von flexiblen Folien, der direkten Zugang zu Kapazitäten für das chemische Recycling hat. „Wir sind zutiefst von den Vorteilen dieser fortschrittlichen Technologie im Vergleich zu anderen Verölungsverfahren überzeugt“, unterstreicht Dirk Hardow. „So bietet die Carboliq Technologie in Bezug auf Energieverbrauch sowie Verarbeitungsfenster unterschiedlichster Wertstoffe aus unserer Sicht bedeutende Vorteile gegenüber anderen Verfahren“, führt Hardow weiter aus.  

Konkret handelt es sich bei Carboliq um einen fortgeschrittenen thermo-chemischen Prozess, der auch als Direktverölung bezeichnet wird. Zu anderen Pyrolyseverfahren unterscheidet sich der Carboliq-Prozess massgeblich durch seine Flexibilität hinsichtlich der Infeed-Materialen, die nicht unbedingt polyolefinischen Ursprungs sein müssen. Dank dieser hohen Feedstock-Toleranz eignet sich Carboliq auch für das Verölen von verunreinigten, gemischten oder anderen Kunststoffen und ebenso von flexiblen Verpackungen und hochkomplexen Mehrschichtfolien. Ein weiterer Vorteil: Der Prozess findet bei einer niedrigeren Temperatur von unter 400°C statt. Die niedrige Prozesstemperatur, die Einstufigkeit des Verfahrens und die Einbringung der Energie über Friktion direkt ins Material ermöglichen die Stoffumwandlung bei relativ geringem Energieeinsatz.

Derzeit ist das Anlagenkonzept von Carboliq – bezogen auf hochkalorische Einsatzfraktionen und im vollkontinuierlichen Betrieb - auf eine jährliche Ausbringung von etwa 10.000 to ausgelegt. Der unter dem Namen CLR (Circular Liquid Ressource) vermarktete Sekundär-Rohstoff ähnelt dabei in vielen wesentlichen Eigenschaften fossilem Erdöl bzw. den daraus gewonnenen Produkten – und ist somit ein vollwertiges Substitut fossiler Ressourcen.

Südpack ist in der Schweiz mit den Verkaufsgesellschaften Südpack Europe AG und Südpack Medica AG in Baar sowie dem Produktionswerk Südpack Bioggio SA in Bioggio TI vertreten.