(Bild: Open Industry 4.0 Alliance)

Open Industry 4.0 Alliance startet weitere Industrie- und Technologieübergreifende Implementierungsprojekte

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SPS 2023 in Nürnberg: Über Digitale Zwillinge, digitale Produktausweise und interoperables Vulnerability Management.

Bereits zum vierten Mal ist die Open Industry 4.0 Alliance mit Sitz in Reinach BL auf der SPS vom 14. bis 16. November 2023 in Nürnberg vertreten. Auf der SPS steht der Digitale Zwilling im Vordergrund, und wie sich Unternehmen in der Praxis auf kommende EU-Vorschriften, etwa den Digital Product Passport und den Cyber Resilience Act, auf technologischer Ebene vorbereiten. „Follow The Digital Twin“ ist zudem ein Wettbewerb, mit dessen Hilfe Standbesucher die Interoperabilität standardisierter Digitaler Zwillinge visuell erleben und dabei einen Preis gewinnen können. Im Jahr 2019 auf der Hannover Messe gestartet, hat sich die Allianz mit 103 Mitgliedern zu einer echten Community der Praktiker entwickelt.

„Unser Motto lautet 'Better together' und damit bringen wir frischen Wind in die Industrie 4.0 Landschaft“, erklärt Ekrem Yigitdöl, Geschäftsführer der Open Industry 4.0 Alliance. „In konkreten Implementierungsprojekten führen wir Standards zusammen und stärken die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. So erreichen wir für unsere Mitglieder und deren Kunden gemeinsam mehr."

Die Einführung und der Umgang mit Digitalen Zwillingen ist weniger komplex, als es mancher Industrieteilnehmer vermutet. Um dies für Messebesucher direkt erfahrbar zu machen, organisiert die Allianz den Wettbewerb „Follow the Twin“, der quer über die Messe zu Ständen von 13 Allianzmitgliedern führt. An den Ständen der Aussteller markieren QR-Codes den Digitalen Zwilling eines Geräts, den der Messebesucher scannen kann und eine dazugehörige Web-App öffnet sich.

Ein anderer Themenschwerpunkt ist der Digital Product Passport, einer Initiative der Europäischen Kommission im Rahmen des sogen. Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR) – oder kurz gesagt eines weiteren Bausteins des „European Green Deal“. Der DPP wird derzeit durch die europäische Standardisierungsorganisation CEN/CENELC definiert und soll bereits ab 2026 für erste Produktgruppen verpflichtend werden. „Was Praxisorientierung bedeutet, lässt sich am Beispiel des Digital Product Passport erklären, der etwa 2026 für Batterien in Elektroautos verpflichtend werden soll“, erklärt Christoph Hock, strategischer Projektleiter bei der Open Industry 4.0 Alliance.

Der dritte Themenschwerpunkt neben Digital Twin und DDP ist schliesslich das Vulnerability Management im Rahmen des kommenden Cyber Resilience Act der EU. Dieser wird „horizontale Cybersicherheitsanforderungen für Produkte mit digitalen Elementen“ regulieren. In diesem Zusammenhang hat das BSI Technische Richtlinien zu den Cyber-Resilienz-Anforderungen an Hersteller und Produkte herausgegeben (TR-03183 bzw. TR-03183-2), die formelle und fachliche Vorgaben für die Software Bill of Materials (SBOM) beschreiben. Bislang ist Vulnerability Management – vor allem über die vielen verschiedenen Geräte hinweg – noch kaum automatisiert. Die Remote Device Management Workgroup der Allianz wird eine Demo für interoperables Vulnerability Management zeigen, die auf dem Rahmenwerk der Asset Administration Shell (AAS; „Verwaltungsschale“) und den Technischen Richtlinien des BSI für SBOM aufsetzt.  

Halle 5, Stand 160