CPH Hauptsitz Perlen LU (Foto: CPH)

CPH-Gruppe vermeldet guten Halbjahresabschluss 2023 in herausforderndem Marktumfeld

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Der Umsatz der CPH-Gruppe mit Sitz in Perlen LU ging im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zur Vorjahresperiode von CHF 360 Mio. auf CHF 332 Mio. zurück. Während die Bereiche Chemie und Verpackung weiter zulegten, war der Umsatz im Bereich Papier rückläufig. Das operative Ergebnis EBIT konnte mit CHF 53 Mio. gehalten werden und das Nettoergebnis stieg mit Erträgen aus Landverkäufen von CHF 47 Mio. auf CHF 61 Mio.

Die Nachfrage in den Geschäftsbereichen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2023 unterschiedlich. Die Anlagen des Bereichs Verpackung waren gut ausgelastet, während der Margendruck im Bereich Chemie zunahm und der Bereich Papier mit stark rückläufiger Nachfrage konfrontiert war. Insgesamt ging der Umsatz der CPH-Gruppe im ersten Halbjahr 2023 um 7.8% auf CHF 332 Mio. zurück. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 3.9 %.

Kapazitäten im Papier nicht ausgelastet

Die Nachfrage nach Zeitungsdruck- und Magazinpapieren ging in Westeuropa im ersten Halbjahr um 25% bzw. bis zu 30% zurück. Ein Grund ist die anhaltende Digitalisierung, die sich auf Umfänge und Auflagen von Zeitungen und Magazinen auswirkt. Zudem bauten Kunden Papierlager ab, die sie im Hinblick auf eine mögliche Energiemangellage angelegt hatten. Entsprechend waren die Kapazitäten der Papierproduzenten in der Berichtsperiode nicht ausgelastet. Einzelne Mitbewerber gaben die Schliessung von Anlagen bekannt. Diese reichen aber noch nicht aus, um Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Auch in Perlen lag die Auslastung unter dem Vorjahresniveau. Da zusätzlich zu den tieferen Absatzvolumina auch die Verkaufspreise unter Druck kamen, ging der Umsatz des Bereichs Papier um 24.5% auf CHF 142 Mio. zurück.

Verpackung steigert Umsatz und EBIT-Marge

Viele Pharmaproduzenten hatten 2022 aufgrund drohender Lieferengpässe Sicherheitsbestände bei zahlreichen Rohmaterialien aufgebaut und auch Verpackungsfolien weit im Voraus bestellt. Dies hatte einen rekordhohen Auftragsbestand im Bereich Verpackung im ersten Halbjahr 2023 zur Folge. Die Anlagen liefen deshalb an der Kapazitätsgrenze und der Bereich investiert weltweit in den Ausbau der Schneidkapazitäten sowie in die weitere Automatisierung der Anlagen. Erste Schneidanlagen dürften Ende Jahr in Betrieb gehen. Die höheren Absatzvolumina führten im Bereich Verpackung zu einer Umsatzsteigerung von 14.4% auf CHF 133 Mio. Die gute Auslastung und der sehr gute Produktemix wirkten sich positiv auf die EBIT-Marge aus, die auf 15.6% stieg.

Rohmaterialpreise entwickeln sich uneinheitlich

Die Rohmaterialpreise entwickelten sich im ersten Halbjahr uneinheitlich. Die Preise für Altpapier entspannten sich, sie lagen aber nach wie vor auf hohem Niveau. Die schwächere Baukonjunktur hatte eine tiefere Nachfrage nach Kunststoffen wie PVC zur Folge und die Preise gaben ebenfalls nach. Die Energiekosten lagen trotz sinkenden Preisen über dem Stand der Vorjahresperiode.

EBIT-Marge und Nettoergebnis der CPH-Gruppe steigen

Die CPH-Gruppe konnte das EBIT mit CHF 53 Mio. auf dem Stand des Vorjahres halten und gleichzeitig die EBIT-Marge auf 16.0% verbessern. Das Nettoergebnis nahm von CHF 47 Mio. auf CHF 61 Mio. zu. Massgeblich trugen dazu die bereits früher kommunizierten Landverkäufe am ehemaligen Betriebsstandort in Full-Reuenthal bei. Mit einem Eigenkapitalanteil von 63.2% ist die CPH-Gruppe weiterhin solide finanziert und weist eine Nettoliquidität von CHF 76 Mio. aus.

Ausblick Zweites Semester 2023

Die Wirtschaftsaussichten für die zweite Jahreshälfte sind verhalten und das Wachstum dürfte 2023 gemäss Schätzungen der OECD global 2.7% betragen. Die gestiegenen Zinsen wirken sich dabei bremsend aus. Auf der Kostenseite entlasten die sinkenden Preise für Rohmaterialien. Der starke Nachfragerückgang im Bereich Papier dürfte dazu führen, dass der Umsatz der CPH-Gruppe 2023 geringer als im Vorjahr ausfallen und die Margen im zweiten Halbjahr zurückgehen werden. Die CPH-Gruppe geht davon aus, dass das operative wie auch das Nettoergebnis im Gesamtjahr dennoch einen höheren zweistelligen Millionenbetrag erreichen sollten.