(Foto: Swiss Recycle)

Fast 400 Teilnehmende besuchten den Recyclingkongress in Biel

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Der Recyclingkongress am 26. Januar 2024 war mit fast 400 Teilnehmenden der grösste Event der Schweizer Recyclingbranche.

Nach dem traditionellen Networkingabendessen am Vorabend im Römerhof Bühl wurde der Recyclingkongress um 9.30 Uhr von Patrik Geisselhardt, Geschäftsführer Swiss Recycle, und Daphné Rüfenacht, stellvertretende Geschäftsführerin des Schweizerischen Verbands Kommunale Infrastruktur (SVKI), eröffnet. 

Im ersten Themenblock «Regulation / Kreislaufwirtschaft» ermöglichte Rahel Galliker vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) einen Überblick über aktuelle politische Vorstösse in der Schweiz rund um Kreislaufwirtschaft. Anschliessend öffneten Heinz Böni der EMPA und Philipp Ischer von der SECO den Blick ins Ausland und zeigten auf, welche Innovationen in Sachen E-Waste-Recycling in Kolumbien aktuell im Gange sind. Abgeschlossen wurde dieser erste Teil mit einer kurzen Publikumsumfrage rund um die zukunftsgerichtete Frage «Bei welcher Verwertungsquote des Siedlungsabfalls steht die Schweiz im Jahr 2035?».  Die Zuschauenden setzten das Ziel bei 63.7% an - knapp unter der gesetzten EU-Quote von 65%. Aktuell stehen wir bei einer Verwertungsquote von 53% in der Schweiz. 

Welche Entwicklungen gibt es im Kunststoffrecycling?

Im zweiten Themenblock «Plastik: gestern - heute – morgen» beleuchtete Patrick Semadeni von Kunststoff.swiss den aktuellen Stand sowie Innovationen rund um Kunststoffrecycling und wie gross das Potenzial in diesem Bereich aktuell in der Schweiz noch ist. Anschliessend wurde von Präsident Wolfgang Wörnhard aufgezeigt, wo der neue Verein RecyPac momentan steht und wo er hinwill. Im letzten November wurde «RecyPac – Kreislauf Plastik und Getränkekartons» mit dem Ziel gegründet, die Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Der Verein wird diverse Aufgaben zur Koordination einer schweizweiten harmonisierten Sammlung für Kunststoffverpackungen und Getränkekarton übernehmen und will ab Ende 2024 operativ werden.

Abgeschlossen wurde der zweite Themenblock mit einer Podiumsdiskussion rund um die Herausforderungen bei der Kreislaufschliessung von Kunststoffverpackungen in der Schweiz. Gemeinsam mit Moderatorin Barbara Dubach, Geschäftsführerin engageability, erörterten Patrick Semadeni, Wolfgang Wörnhard und Cornelia Kissling vom SVKI diesen spannenden Bereich und blickten in die Glaskugel.

Dabei wurde nochmals betont, wie gross das derzeitige Potenzial im Bereich Kunststoffrecycling ist und dass dieses nur ausgeschöpft werden kann, wenn die Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammenarbeiten. Aus diesem Grund wolle der nicht gewinnorientierte Verein RecyPac alle Interessensgruppen einbinden und den Hebel beispielsweise auch bereits beim Design4Recycling von Verpackungen ansetzen. Es sei ein Zusammenspiel von Massnahmen entlang der gesamten Abfallhierarchie – von Refuse über Reduce bis Recycle –, das ein nachhaltiges Kunststoffsammelsystem ermöglicht, wie Patrick Semadeni betonte.