Grafik: Raiffeisen

Industrie-Rezession schlägt auf Beschäftigung durch

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Die Industrie-Rezession hält weiter an und wirkt sich zunehmend negativ auf den Arbeitsmarkt aus, wie der KMU PMI von Raiffeisen zeigt. Die Beschäftigung ist aktuell rückläufig und viele Unternehmen planen in den nächsten Monaten einen weiteren Stellenabbau. 

Der KMU PMI von Raiffeisen ist im August unverändert bei 46,3 Punkten geblieben, was darauf hindeutet, dass die Rezession in der Industrie weiter anhält. Die Komponenten zum Auftragsbestand und zur Produktion sind zwar erstmals seit Monaten gestiegen. Beide Indikatoren blieben aber weiter unter der Wachstumsschwelle von 50, womit sich die Geschäftslage also erneut verschlechtert hat.

Die drei restlichen Komponenten, die Beschäftigung, die Lieferfristen und die Einkaufslager, waren rückläufig und bestätigen damit das schlechte Konjunkturbild. Die Beschäftigungskomponente zum Beispiel fiel von 48,5 auf 45,3 Punkte und notiert damit so tief wie seit der Omikron-Welle von Anfang 2021 nicht mehr. Die Industrie-Rezession schlägt also vermehrt auf die Beschäftigung durch. Bei den Grossunternehmen lag die Beschäftigungskomponente in den letzten Monaten zwar etwas höher. Hier kommt es nun aber ebenfalls zu Bremsspuren. Auch andere Quellen deuten auf trübe Beschäftigungsaussichten hin. So plant laut einer Umfrage der Konjunkturforschungsstelle KOF eine Mehrheit der Schweizer Industriebetriebe die Beschäftigung in den nächsten Monaten weiter abzubauen.

Schweizer Warenexporte sinken auf breiter Basis

Betroffen vom Beschäftigungsabbau sind vor allem die exportorientierten Branchen, da die Auslandsnachfrage spürbar nachgelassen hat. So sind die Warenausfuhren im Juli bei den meisten Kategorien einmal mehr gesunken. Viele kleine Betriebe sind zwar inlandorientiert und nicht direkt von der weltwirtschaftlichen Abkühlung betroffen. Die meisten davon sind aber als Zulieferer für grössere Unternehmen tätig. Es ist daher davon auszugehen, dass die Geschäftsentwicklung der KMU jener der grösseren Unternehmen folgen wird und deshalb weiter schwach ausfällt. Das heisst jedoch nicht zwangsläufig, dass es zu Entlassungen auf breiter Front kommen muss. Denn viele KMU berichten nach wie vor von grossen Problemen bei der Rekrutierung von Fachkräften und verzichten deshalb auf Kürzungen beim Personal.