Das Ultraschallschweissen von unbeschichtetem Papier ist ein ebenso innovatives wie umweltfreundliches Fügeverfahren, mit dem Verpackungsunternehmen grosse Mengen an Energie und Ressourcen einsparen können. Die Exklusivrechte für den Prozess hat Patentinhaber Syntegon Technology GmbH mit Schweizer Sitz in Beringen SH vor kurzem an die Herrmann Ultraschall GmbH & Co. KG mit Sitz in Karlsbad DE übergeben. Dort will man das Verfahren zur Marktreife bringen und in der Verpackungsbranche etablieren.
Das Ultraschallschweissen von Papier funktioniert ähnlich wie bei Kunststoffen, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Das Material muss vor dem Schweissvorgang angefeuchtet werden. Das Schweisswerkzeug, die Sonotrode, überträgt die Ultraschallschwingungen auf das Papier, wodurch an der Kontaktstelle der Papierlagen die Fasern getrennt und neu verknüpft werden. Durch die entstehende Reibungswärme zwischen den Materialien verdampft die aufgebrachte Feuchtigkeit während des Prozesses, ohne das Papier zu beschädigen. So entsteht innerhalb kürzester Zeit eine hochfeste und optisch einwandfreie Verbindung.
Die Anwendungsgebiete für das Ultraschallschweissen von Papier sind vielfältig: von Primärverpackungen wie Obstschalen aus dünnem Karton bis hin zu Sekundärverpackungen in Form von Papiertüten. Der grosse Vorteil für die Unternehmen liegt neben der Einsparung von Fügemitteln vor allem im geringen Energieeinsatz, schnellen Prozesszeiten und dem äusserst geringen Verschleiss der Schweisswerkzeuge. Darüber hinaus kann unbeschichtetes Papier deutlich leichter recycelt werden, was die Nachhaltigkeitsbilanz von Verpackungen zusätzlich verbessert.
