Temporärer Margendruck wegen Wegfall des Covid-Geschäfts und Unterauslastung bei Dätwyler

Publiziert

Dätwyler mit Sitz in Altdorf UR erreichte 2023 trotz dem fast vollständigen Wegfall des margenstarken Covid-Geschäfts und einem deutlich negativen Währungseffekt einen gehaltenen Umsatz von CHF 1151.5 Mio..

Das Geschäftsjahr 2023 stand für Dätwyler im Zeichen des fast vollständigen Wegfalls der margenstarken Covid-Umsätze und des Abbaus von hohen Sicherheitslagern bei den Kunden aus verschiedenen Branchen. Diese beiden einmaligen negativen Effekte belasteten die Umsatzentwicklung und führten zu einer Unterauslastung der jüngst erweiterten Produktionskapazitäten und zu einer ungünstigen Entwicklung des Produktmix. Gleichzeitig konnte Dätwyler aber dank den intakten Megatrends und ihren starken Marktpositionen in allen Business Units eine Vielzahl von aussichtsreichen neuen Projekten mit bestehenden und neuen Kunden gewinnen.

Gehaltener Umsatz trotz deutlich negativem Währungseffekt

Trotz dem Lagerabbau bei den Kunden vermochte Dätwyler den Umsatz mit CHF 1151.5 Mio. im Vergleich zum Vorjahr zu halten (Vorjahr CHF 1150.6 Mio.). Erstmals wurden die beiden im Vorjahr übernommenen Unternehmen QSR und Xinhui für zwölf Monate berücksichtigt. Dies resultierte in einem positiven Akquisitionseffekt von CHF 55.0 Mio. oder 4.8%. Der starke Schweizer Franken führte zu einem deutlich negativen Währungseffekt von CHF 50.4 Mio. oder -4.4%. Dies ergibt einen leichten organischen Umsatzrückgang von 0.3%.

Talsohle durchschritten: Erholung der Marge im zweiten Halbjahr

Auf Stufe Betriebsergebnis (EBIT) führten die ungenügende Kapazitätsauslastung aufgrund des Lagerabbaus bei den Kunden, die Einmalkosten durch Restrukturierungen sowie die temporär höheren Energiekosten zu einem Rückgang auf CHF 120.4 Mio. (Vorjahr CHF 149.2 Mio.). Bei der Optimierung der Kostenstrukturen hat Dätwyler darauf geachtet, die Kapazitäten und Kompetenzen zur Bearbeitung der neuen Kundenprojekte aufrecht zu erhalten und das mittelfristige Wachstumspotenzial nicht zu gefährden. Aufgrund des tieferen EBIT und des wesentlich höheren Finanzaufwands reduzierte sich das Nettoergebnis auf CHF 66.8 Mio. (Vorjahr CHF 104.8 Mio.). Das Nettoergebnis pro Aktie belief sich auf CHF 3.93 (Vorjahr CHF 6.16). Auch die Gewinnzahlen wurden durch den starken Schweizer Franken im Berichtsjahr deutlich negativ beeinflusst.

Verhalten zuversichtlicher Ausblick trotz anspruchsvollem Umfeld

In nächster Zukunft steht klar das profitable organische Wachstum durch die Skalierung des Geschäftsmodells und der Produktionskapazitäten sowie die Stärkung der Bilanz im Vordergrund. Dabei will Dätwyler die bestehenden Kunden und Märkte stärker durchdringen, die adressierbaren Märkte durch hochwertige Produkte vergrössern, mit den Business Units Healthcare und Connectors in neue Regionen expandieren und den Umsatzanteil neuer Produkte aus der Innovationspipeline erhöhen. Die Vielzahl von aussichtsreichen neuen Projekten mit bestehenden und neuen Kunden zeigt, dass die Wachstumstrends in den bearbeiteten Märkten mit hohen Eintrittsbarrieren intakt sind. Dätwyler bestätigt daher die bisher kommunizierten Mittelfristziele.

Für das Gesamtjahr 2024 ist Dätwyler trotz anspruchsvollem Umfeld verhalten zuversichtlich. Einerseits werden die nachhaltig optimierten Kostenstrukturen, die tieferen Energiekosten, die kontinuierliche Erholung der Business Unit Connectors sowie die voraussichtlich rückläufigen Rohmaterialpreise 2024 die Marge stützen. Anderseits mahnen die geopolitischen Unsicherheiten, die Erstarkung des Schweizer Frankens, der anhaltende Lagerabbau bei den Kunden, die rezessiven Tendenzen sowie die bescheidenen Prognosen für die weltweiten Mobility und General Industry Märkte zur Vorsicht. Unter Berücksichtigung der Chancen und Risiken erwartet Dätwyler beim Umsatz ein organisches Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Dätwyler ist seit 2006 im Verpackungsbereich mit der Kapsel- und Dichtungsproduktion für mehrere portionierte Kaffee-Produktlinien im Werk in Schattdorf UR im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit Nespresso tätig. Die Kapsel- und Dichtungsproduktion gehört zur Business Unit Food & Beverage.