Stora Enso Hauptsitz (Foto: Stora Enso)

Stora Enso setzt massive Restrukturierungsmassnahmen fort

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Stora Enso hat seine am 15. Juni 2023 angekündigten Restrukturierungsmassnahmen vorangetrieben, die darauf abzielen, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe zu stärken und ein dezentrales Betriebsmodell zu schaffen. Durch diese Massnahmen würde sich die Zahl der Mitarbeiter um rund 1150 reduzieren. Die bisher abgeschlossenen Teile der Änderungsverhandlungen werden zu einem Abbau von 710 Mitarbeitern führen. Vorgesehen ist im Einzelnen:

Schliessung der Zellstoffsparte in Finnland / Biomaterialsparte bleibt
Stora Enso hat die Änderungsverhandlungen am Standort Sunila abgeschlossen und beschlossen, die Zellstoffproduktion und die Ligningewinnung dauerhaft einzustellen. Der Standort Sunila verfügt über eine Jahreskapazität von 375.000 Tonnen Langfaser und 50.000 Tonnen Lignin. Die Produktion am Standort steht seit Mai still und wird nicht wieder hochgefahren. Von der Schliessung sind 240 Mitarbeiter betroffen. Die Pilotanlage für biobasiertes Batteriematerial wird, wie bereits kommuniziert, am Standort Sunila weiterbetrieben.

Umstrukturierungen im Geschäftsbereich Verpackungsmaterialien
Stora Enso hat im dritten Quartal eine der vier Produktionslinien für Wellpappenrohpapiere am Standort Ostrołęka in Polen endgültig stillgelegt. Die Produktionslinie hatte eine Jahreskapazität von 120.000 Tonnen recyceltem Wellpappenrohpapier. Von der Schliessung sind 50 Mitarbeiter vor Ort betroffen. Im Juni 2023 schloss Stora Enso die Veränderungsverhandlungen im Geschäftsbereich Verpackungsmaterialien mit einem Abbau von rund 250 Stellen in den Management- und Supportfunktionen ab. Die Konsultation mit der Arbeitnehmervertretung im Zusammenhang mit der geplanten Schliessung des Standorts De Hoop Wellpappenrohpapier in den Niederlanden ist im Gange und wird voraussichtlich im vierten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Der Standort hat eine Jahreskapazität von 380.000 Tonnen und beschäftigt 185 Mitarbeiter.

Schliessung des Sägewerks in Estland, Holzprodukte Stora
Enso hat beschlossen, sein Sägewerk in Näpi dauerhaft zu schliessen. Das Sägewerk hat eine Jahreskapazität von 50.000 m3 Schnittholz, 180.000 m3 weiterverarbeitete Holzprodukte und 25.000 Tonnen Pellets. Die Schliessung wird im vierten Quartal 2023 erfolgen und sich direkt auf etwa 90 Mitarbeiter in Estland auswirken. 

Stora Enso hat die Verhandlungen über den Abbau von Büromitarbeitern in den Konzernfunktionen in Finnland abgeschlossen. Als Ergebnis der Verhandlungen werden rund 80 Mitarbeiter in den Konzernfunktionen in Finnland entlassen. Die Verhandlungen in anderen Ländern dauern noch an und sollen bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Die abgeschlossenen und laufenden Restrukturierungsmassnahmen würden den Jahresumsatz von Stora Enso auf der Grundlage der Zahlen für 2022 um rund 380 Millionen Euro verringern. Das operative EBIT soll sich jährlich um rund 110 Mio. Euro verbessern. Stora Enso hat in den Ergebnissen des 2. Quartals 2023 rund 140 Mio. Euro nicht zahlungswirksame Wertminderungen auf Vermögenswerte im Zusammenhang mit den geplanten Schliessungen und ca. 80 Mio. Euro Kosten im Zusammenhang mit möglichen Entlassungen und Restrukturierungsaufwendungen als Posten verbucht, wobei sich die Mittelabflüsse auf zukünftige Quartale auswirken.

Der finnische Forstindustriekonzern Stora Enso mit Hauptsitz in Helsinki war einstmals in Zürich vertreten, betreut den Schweizer Markt bei Verpackungskarton aber nun von Düsseldorf in Deutschland aus.