Der Sultanat Oman will sich als verarbeitender Standort für Kunststoffe im Verpackungsbereich etablieren. Mit dem staatlich unterstützten Labayn-Incentive-Programm verfolgt das Land das Ziel, lokale Verarbeitungsunternehmen anzusiedeln, um die Wertschöpfung zu erhöhen – insbesondere im Bereich Verpackung.
Seit dem Start vor zwei Jahren haben laut dem Chemiekonzern OQ 18 Unternehmen aus Europa, Asien und dem Nahen Osten Investitionen zugesagt. Vier Firmen sollen 2025 mit der Produktion starten. Insgesamt belaufen sich die Zusagen auf 160 Millionen US-Dollar, es entstehen über 600 Arbeitsplätze.
90 Prozent Exportquote – hohe Polymerproduktion, aber kaum Verarbeitung
Oman produziert rund 1.2 Mio. Tonnen Polyethylen, 1 Mio. Tonnen Polypropylen und 1 Mio. Tonnen PET jährlich – exportiert jedoch fast 90 Prozent seiner petrochemischen Erzeugnisse. Fertige Verpackungskunststoffe und -produkte werden bislang überwiegend importiert. Mit dem neuen Programm soll diese Lücke geschlossen werden.
Neue Polypropylen-Typen für Lebensmittelverpackungen
OQ hat seine Produktpalette erweitert: Neu im Sortiment sind Polypropylen-Typen, die sich gezielt für dünnwandige Lebensmittelverpackungen eignen. Damit sendet Oman ein starkes Signal an Converter, die nach alternativen Produktionsstandorten mit günstigen Energie- und Rohstoffkosten suchen.
«Wir agieren wie ein Concierge», erklärte Abdul Rahman Al-Tamtami, Vice President Global Marketing bei OQ. Man sehe sich als Vermittler und Möglichmacher für internationale Unternehmen.
Zielgruppe: Converter, Food Packaging und Exportindustrie
Angesprochen werden insbesondere Hersteller von Bechern, Deckeln, Folien, Einschweissverpackungen und flexiblen Verpackungslösungen. Die Kombination aus günstigen Produktionskosten, geostrategischer Lage (zwischen Europa, Afrika und Asien) und politischer Stabilität macht Oman für Verpackungsspezialisten interessant.