Die neue Rollendruckmaschine Boardmaster von Heidelberg sorgt mit einer Maschinenverfügbarkeit von bis zu 90 Prozent für eine Produktivitätsverdopplung in der industriellen Verpackungsproduktion. (Foto: Heidelberg)

Heidelberg steigert Umsatz und stellt Weichen nach erfolgreichem Geschäftsjahr neu

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Die Heidelberger Druckmaschinen AG mit Sitz in Heidelberg DE hat im herausfordernden Geschäftsjahr 2022/2023 ihre gesteckten Ziele übertroffen.

Das Technologieunternehmen erzielte einen Umsatz von 2,435 Mrd. € gegenüber 2,183 Mrd. € im Vorjahr. Das ist ein Plus von rund 12 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis stieg von 5,1 Prozent auf 7,2 Prozent. Der Free Cashflow war mit 72 Mio. € positiv, profitierte jedoch von Einmaleffekten. „Wir haben das abgelaufene Geschäftsjahr in einem herausfordernden Umfeld gut abgeschlossen“, sagt Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. „Vor dem Hintergrund weiter steigender Kosten und dem noch niedrigen Profitabilitätsniveau startet Heidelberg ein Wertsteigerungsprogramm.“ Das Ziel ist, die Finanzkraft des Unternehmens weiter zu steigern und Investitionen in Wachstumsbereiche zu erhöhen.

Die Grundlage für zukünftige Investitionen bildet die neue Geschäftsstrategie. Mit seiner „Dual-track“-Strategie verfolgt Heidelberg zwei wesentliche strategische Ansätze. Erstens möchte das Unternehmen den Druckmarkt über das Geschäft mit Bogenoffset-Maschinen hinaus prägen - vor allem im Verpackungsmarkt und Digitaldruck. Zweitens wird Heidelberg neue Märkte neben dem Kerngeschäft erschließen, wie schon mit dem Wallbox-Geschäft geschehen.

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2022/2023 in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld
Dank eines starken Schlussquartals lag der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 mit rund 2,435 Mrd. € leicht über dem prognostizierten Wert von rund 2,3 Mrd. € (Vorjahr: 2,183 Mrd. €). Insbesondere ein starkes Wachstum im Segment Packaging Solutions trug zum Ergebnis bei. Der Auftragsbestand lag zum 31. März 2023 mit rund 848 Mio. € auf einem weiter hohen Niveau (Vorjahr: 901 Mio. €). Beim EBITDA machten sich insbesondere Preisanpassungen und die positive Umsatzentwicklung bemerkbar. Das Ergebnis nach Steuern lag bedingt durch das höhere absolute EBITDA sowie einmalige Entlastungen im Finanz- und Steuerergebnis bei 91 Mio. €. Dementsprechend überstieg es die Prognose einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (33 Mio. €) deutlich und lag auch oberhalb der Markterwartung, die die Prognose im Geschäftsjahresverlauf bereits übertroffen hatte. 3/6

Verstärkte Investitionen in die Wachstumsmärkte Verpackung und Digitaldruck
Insbesondere der Verpackungs- und Etikettendruck verzeichnet dank einer global steigenden Nachfrage nach verpackten Waren ein Wachstum und ist für Heidelberg ein wichtiges Kernsegment. Rund die Hälfte des Umsatzes erzielt das Unternehmen bereits heute im Segment Packaging Solutions. In den letzten Jahren konnte dieser Anteil sukzessive ausgebaut werden, auch getragen durch Innovationen. Mit der neuen Bogenoffsetgeneration der Speedmaster XL 106 können insbesondere Faltschachtelhersteller ihre Nettoleistung um bis 10 Prozent steigern. Das komplett neu entwickelte Flexorollendrucksystem Boardmaster verdoppelt die Produktivität im preissensitiven Faltschachteldruck im Vergleich zum Vorgängermodell und ist für Heidelberg eine Technologie, die Strategie und Wachstum stützen soll. Gemäss der Dual Track Strategie setzt Heidelberg auch auf Wachstum im Digitaldruck: Mit rund 6 Prozent legt hier das Segment im Etikettenmarkt am stärksten zu. Hier will das Unternehmen mit der Gallus One, dem ersten volldigitalen und stark automatisierten Etikettendrucksystem, seine Position ausbauen.

Ausblick 2023/2024: Von weltwirtschaftspolitischen Unsicherheiten geprägt
Das neue Geschäftsjahr 2023/2024 wird weiterhin von aussergewöhnlich herausfordernden Rahmenbedingungen wie steigenden Kosten bei Material, Energie und Personal geprägt sein. Heidelberg beabsichtigt, diese Belastungen weiterhin durch höhere Verkaufspreise zu kompensieren. In Abwägung der Chancen und Risiken sowie unter der Annahme, dass die Weltwirtschaft nicht schwächer als von den Instituten vorhergesagt wächst – oder gar in eine Rezession läuft –, erwartet das Unternehmen einen Umsatz für das Geschäftsjahr 2023/2024, der dem Wert des Vorjahres entspricht (Vorjahr: 2,435 Mrd. €). Gleichzeitig wird unterstellt, dass sich die für die Geschäftstätigkeit wesentlichen Wechselkurse nicht substanziell verändern.

Die Heidelberger Druckmaschinen AG mit Sitz in Heidelberg DE ist in der Schweiz mit der Heidelberg Schweiz AG in Bern und der Gallus Group in St. Gallen vertreten.