Raiffeisen KMU PMI März 2024 (Grafik: Raiffeisen)

Aufschwung lässt weiterhin auf sich warten

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Der Raiffeisen KMU PMI ist im März wieder unter die Expansionsschwelle gefallen. Einzig die Auftragskomponente liegt noch über der Marke von 50, wenn auch nur leicht. Die globale Industrie scheint den Tiefpunkt zwar überschritten zu haben, es fehlt aber nach wie vor an Wachstumsimpulsen.

Der Raiffeisen KMU PMI ist im März von 50,1 auf 47,9 Punkte gesunken und notiert damit wie so oft in den letzten 12 Monaten unter der Wachstumsschwelle von 50. Die befragten Industrieunternehmen beurteilen ihre Geschäftsaktivität im Vergleich zum Februar insgesamt also als rückläufig. Einzig die Auftragskomponente, die mit 30% das grösste Gewicht am Gesamtindex stellt, liegt noch über der Expansionsmarke. Im März gaben jedoch deutlich weniger KMU ein Wachstum an, so dass die Komponente zum Auftragsbestand nach 55,2 Punkten im Februar aktuell nur noch bei 50,7 liegt. Die anderen Komponenten sind allesamt unter der Marke von 50 verblieben. Die meisten notierten dabei sogar noch tiefer im Kontraktionsbereich.

Die Beschäftigungskomponente sank beispielweise von 47,1 auf 46,3 Punkte und erreichte damit den tiefsten Stand seit drei Jahren. Die Beschäftigung ist bekanntlich ein nachlaufender Indikator, sie reagiert also mit Verzögerung auf konjunkturelle Entwicklungen. Die aktuellen Zahlen deuten jedenfalls darauf hin, dass der Druck auf die Beschäftigung in der Industrie noch nicht abgeklungen ist.

Die Auslastung der Produktionskapazitäten hat jüngst weiter abgenommen. Der Anteil der KMU, die einen Rückgang der Produktion angeben, nahm im März zu. Die entsprechende Komponente verringerte sich von 49,0 auf 45,7 Punkte. Auch die Lieferfristenkomponente ist gesunken. Sie notiert damit schon seit über einem Jahr unter der Wachstumsschwelle. Die Lieferfristen, d.h. der Zeitraum von der Bestellung bis zum Versand an die Kunden, werden also immer kürzer, was ebenfalls Anzeichen für eine geringere Auslastung der Produktionskapazitäten ist.

Globale Industrie immer noch im Kriechgang

Das Umfeld für die Schweizer KMU ist nach wie vor herausfordernd, insbesondere wegen der anhaltend schwachen Auslandsnachfrage. Die Exporte stagnieren seit einigen Monaten auf hohem Niveau, allerdings nur dank dem Wachstum der Pharmaausfuhren. In den meisten anderen Branchen nehmen die Exporterlöse ab, so zuletzt auch im Januar und Februar. Die globale Industrie scheint den Tiefpunkt zwar durchschritten zu haben, denn die Auftragslage ist in vielen Ländern mittlerweile weniger negativ als Ende letzten Jahres. Allerdings fehlt es an Wachstumsimpulsen und so gibt es weiterhin keine Anzeichen für einen bevorstehenden grösseren Aufschwung.